Wir waren auf der CrowdCon

„Ohne die Fintechs von heute gäbe es nur die Banken von gestern“ lautete die etwas provokante aber nicht von der Hand zu weisende These der Veranstalter der CrowdCon. Geladen hat der Bundesverband Crowdfunding e.V. und stattgefunden hat das Event am 13.03.2018 passenderweise im TechQuartier in Frankfurt. Ein Co-Working-Space der jungen Gründern und Start-Ups auf 3.200 qm ein innovatives Umfeld bietet um Geschäftsideen zu entwickeln.

Zu den thematischen Schwerpunkten der Veranstaltungen gehörten unter anderem die Evaluation der Schwarmfinanzierungsausnahme im Vermögensanlagegesetz und die Neugestaltung der Wertpapierprospektverordnung. Ein besonderes Highlight der CrowdCon war die Elevator-Pitch-Runde, bei der ausgewählte Startups die Möglichkeit hatten ihr Geschäftskonzept vorstellen.

Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einer Key Note vom hessischen Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung – Herrn Tarek Al-Vasir. Er betonte das Potenzial des Crowdfundings für die Gründungs- und Start-Up-Finanzierung sowie der Green-Finance-Branche. Die Wende hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung sei ohne privates Kapital unmöglich zu stemmen. Eine spannende und für uns neue Information in diesem Zusammenhang war es, dass die Rechenzentren Frankfurts mittlerweile den Flughafen als größten Energieverbraucher abgelöst haben.

Ein bedeutendes Thema für die Crowdfunding-Szene ist die Regulierung durch Gesetzgebung und Aufsichtsbehörden, deren oberstes Ziel der Anlegerschutz sein muss. Darüber sind sich alle einig. Gleichzeitig dürfen die Weiterentwicklung moderner Finanzierungsformen und vom Anleger nachgefragter Investitions- und Beteiligungsmöglichkeiten nicht ausgebremst werden. Als politischer Vertreter äußerte sich Tarek-Al Vasir dazu folgendermaßen: „Die Landesregierung will nicht, dass regulatorische Hürden die Innovation behindern.“

Das Thema Regulierung dominierte auch das erste Panel „Crowdfunding 2020“ an dem neben dem Gründer der Crowdfunding-Plattform Companisto und dem Vorstand der Blockchain HELIX AG auch zwei Vertreter der Bundesaufsicht für Finanzdienstleistungen vertreten waren. Grundsätzlich gehen die Panel-Teilnehmer davon aus, dass der Markt für Schwarmfinanzierungen bis zum Jahr 2020 deutlich wachsen und auch die Anzahl an ICOs zunehmen wird. Für die BaFin ist in diesem Zusammenhang auch in Zukunft „Transparenz“ ein wichtiger Schlüsselbegriff. Für den Anleger muss es möglich sein, verschiedene Kapitalanlagen anhand einheitlicher Kriterien zu vergleichen. Dem stimmen wir voll und ganz zu.

Das zweite Panel diskutierte den „Finanzplatz Frankfurt im Zeichen der Finanzinnovationen“. Frankfurt verfügt erst seit wenigen Jahren über eine nennenswerte Start-up-Szene, die sich mittlerweile von der Berlins oder Münchens deutlich unterscheidet. Viele der Start-ups sind der Fintech-Branche zuzuordnen und genießen den guten Zugang zu den in Frankfurt ansässigen Banken, die häufig ihre Kunden sind.

Eines wurde auf der CrowdCon ganz klar: Der Markt für Schwarmfinanzierungen hat sich in den letzten Jahren rasant und dynamisch entwickelt und wird es auch in Zukunft tun. „Crowdfunding is here to stay“. Das finden wir gut, denn Schwarmfinanzierungen über das Internet bieten eine tolle Möglichkeit Erneuerbare Energieprojekte mit dem notwendigen Kapital auszustatten und regionale Energiekonzepte umsetzen. Anleger profitieren auch bei kleineren Beträgen von den planbaren und stabilen Cash-Flows und tun gleichzeitig etwas für die Umwelt.